Viertes MKRG-Immobilien-Frühstück
18.01.2018

Direkt zu Beginn des Jahres 2018 ging das MKRG-Immobilien-Frühstück mit einem hochaktuellen Thema in die vierte Runde. Der Fokus am gemeinsamen Frühstückstisch lag diesmal auf einem offenen Gedankenaustausch zwischen Entscheidern in Politik, der Immobilienwirtschaft und ihren Beratern zum Thema

„Essen – Steht der ‚Schreibtisch des Ruhrgebiets‘ vor neuer Blüte?“

© Peter Prengel, Stadt Essen

© Peter Prengel, Stadt Essen

Als Keynote Speaker konnte unsere Partnerin Angela Erwin, MdL, hierzu am 16. Januar 2018 den Oberbürgermeister der Stadt Essen, Herrn Thomas Kufen gewinnen. Damit diskutierten in den zwei Städten, die mit dem Titel ‚Schreibtisch des Ruhgebiets‘ in Verbindung gebracht werden, verwurzelte Politiker mit unseren Gästen. Dr. Michael Mütze erläuterte in seiner Begrüßung: 1950 sprach „Die Zeit“ in Abgrenzung vom ‚Schreibtisch der Kardinäle‘ – Köln – von Düsseldorf als dem ‚Schreibtisch der Industrie‘ im Ruhrgebiet. Aber Zeiten ändern sich…

Als Impulsgeber zeigte Herr Oberbürgermeister Kufen, dass die auf die Tradition von Kohle und Stahl zurückgehende Integrationskraft der in allen jüngeren Epochen zugewanderten Menschen in Ruhrgebiet über das Ende des Bergbaus hinaus wirke. In Verbindung mit der politischen und wirtschaftlichen Stabilität Deutschlands bilde diese eine gute Basis für Investitionen in einer immer globaler agierenden Welt. So hätte die Stadt in jüngster Zeit internationale Unternehmen wie Facebook mit einem wichtigen Call-Center oder die Brenntag AG gewinnen können. Auch entstehe durch einen privaten Investor mit Essen 51 auf dem ehemaligen Krupp-Areal ein weiterer Stadtteil, der 51te. Um diese Entwicklung zu verstetigen bedürfe es Investitionen in die Infrastruktur und Investoren. Erstere treibe die Stadt nach Jahren der Konsolidierung voran, für Zweitere versuche man durch Projekte wie das Weltkulturerbe ‚Zeche Zollverein‘ oder die ‚Grüne Hauptstadt Europas‘ aus dem Schatten der 1a-Städte Deutschlands herauszutreten. Gerade bei internationalen Investoren habe Essen auch mehr als 30 Jahre nach Schließung der letzten Zeche trotz aller Erfolge gelegentlich noch immer ein Montan-Image.

© Peter Prengel, Stadt Essen

© Peter Prengel, Stadt Essen

Im Rahmen der angeregten Diskussion fand sich zwischen den politischen Vertretern, Unternehmen und Institutionen wie dem Design Zentrum Nordrhein Westfalen sowie Entwicklern, Investoren und Beratern mit persönlichem und/oder beruflichem Bezug zum Ruhrgebiet schnell Einigkeit, dass dieses trotz aller Probleme, die es mit anderen Ballungsräumen dieser Größenordnung teile, den Pelz zu oft innen trage und damit die Stärken dieser Region auf wirtschaftlichem, kulturellem aber z.B. auch medizinischem Gebiet gar nicht oder zu wenig bewusst werden. Um insoweit einen Wandel herbeizuführen müsse der von Herrn Oberbürgermeister Kufen aufgezeigte Weg nachhaltig weiterbeschritten werden. Investoren wie Unternehmen benötigen für ihre Standort- und Investitionsentscheidungen belastbare Perspektiven dahingehend, dass die notwendige Entwicklung des potentiellen Standortes für jedenfalls das nächste Jahrzehnt sichergestellt wird. Wenn Essen zugleich das Notwendige angeht bzw. vorantreibt und das Vorhandene bzw. Erreichte herausstellt, wird es nach Überzeugung der Teilnehmer gelingen, für nationale wie auch internationale Immobilienentwickler und -investoren nicht nur eine sinnvolle Ergänzung, sondern eine ernstzunehmende Alternative zu den vom Angebot mehr und mehr begrenzten und preislich sehr angespannten „Big Five“ Immobilienstandorten Deutschlands zu werden.